Kiesabbau in dem Gebiet „Dellenhau“

Warum brauchen wir die neue Fläche „Dellenhau“?

Die Kiesentnahme an unserem bisherigen Standort in Überlingen am Ried wird in Kürze enden. Um die Versorgung der Region mit Kies & Sand weiterhin gewährleisten zu können und die künftige Rohstoffversorgung unseres Unternehmens und damit dessen Fortbestand sicherzustellen, benötigen wir ein neues Abbaugebiet. Das Gewann „Dellenhau“ auf Gemarkung Hilzingen ist seit vielen Jahren im Regionalplan Oberflächennaher Rohstoffe als Sicherungsgebiet für den Kiesabbau ausgewiesen – dies wurde auch damals von keiner der angrenzenden Gemeinden beanstandet. Die Nutzung dieses Gebiets zur Rohstoffversorgung liegt für uns damit nahe. Unser Unternehmen hat deshalb ein rechtsstaatliches Genehmigungsverfahren für die dortige Kiesgewinnung vorbereitet, nachdem zwischenzeitlich ein Pachtvertrag mit dem Grundstückseigentümer Forst BW abgeschlossen wurde.

Generell gilt: Bevor ein Gebiet als potentielle Kiesgewinnungsstelle ausgewiesen wird, erfolgt ein sehr aufwändiges Verfahren unter Beteiligung der Träger öffentlicher Belange. Das Ergebnis wird in dem so genannten Regional- bzw. Teilregionalplan Oberflächennaher Rohstoffe festgehalten. Dort werden die Flächen mineralischer Rohstoffe ausgewiesen. Für diese Flächen gilt: Der Nutzung zur Rohstoffgewinnung wird unter überörtlichen Gesichtspunkten Vorrang vor anderen Nutzungen eingeräumt.
Auch die Rohstoffsicherungsfläche „Dellenhau“ auf Gemarkung Hilzingen wurde auf ihre Eignung geprüft. In dem rechtsgültigen Teilregionalplan Oberflächennahe Rohstoffe des Regionalverbands Hochrhein-Bodensee wurde diese Fläche in der Folge als Sicherungsgebiet für den Kiesabbau ausgewiesen.

Im Landkreis Konstanz sowie in der Region finden sehr viele Bauaktivitäten statt. Um den Bedarf hierfür weiterhin decken zu können, muss die bisherige Rohstoffgewinnung sichergestellt werden. Ohne die Versorgung durch das Kieswerk Birkenbühl wäre dies nicht möglich. Die rund 250 Kunden unseres Werkes aus der Region Konstanz, Hegau und Höri sowie das zum Teil belieferte, unternehmenseigene Betonwerk im grenznahen Thurgau (Schweiz) wären ansonsten auf die Zufuhr von Kies per LKW über lange Strecken angewiesen. Das damit verbundene Verkehrsaufkommen wäre weder nachhaltig noch sinnvoll. Dasselbe gilt für die wichtige Verwertung von unbelastetem Bodenaushub, der zur Rekultivierung der Abbauflächen aus der Umgebung angeliefert wird.

Wozu brauchen wir mineralische Rohstoffe wie Kies & Sand?

Statistisch gesehen, benötigt jeder Bürger 1 Kilogramm heimische mineralische Rohstoffe wie Kies & Sand pro Stunde oder rund 10 Tonnen pro Jahr. Damit sind heimische mineralische Rohstoffe mengenmäßig die mit Abstand größte Einzelposition unter allen Rohstoffen, zu denen auch Energierohstoffe oder metallische Rohstoffe gehören.
Ohne den Rohstoff Kies & Sand gäbe es keinen Bau von Häusern, Gebäuden, Schulen, Straßen oder Gewerbebauten.

Das Genehmigungsverfahren

Das komplexe, öffentlich-rechtliche Genehmigungsverfahren stellt sicher, dass der Kiesabbau so schonend wie möglich erfolgt und die Kiesabbaufläche schon während der Abbauphase fortwährend bzw. kontinuierlich rekultiviert wird.
In diesem Verfahren wird unter anderem der vorübergehende Eingriff bewertet und, sofern als kompensierbar bewertet, zugelassen.

Eine ausführliche Erläuterung zum Ablauf des öffentlich-rechtlichen Genehmigungsverfahrens finden Sie in unserem Menüpunkt „Strengste gesetzliche Auflagen“.

Wohin wird das Kiesmaterial des Kieswerks Birkenbühl geliefert?

Das abgebaute Kiesmaterial dient der Versorgung der Regionen Konstanz, Hegau und Höri sowie des unternehmenseigenen Betonwerks im nahegelegenen Thurgau (Schweiz). Im Fall des Wegfalls der Abbautätigkeit durch das Kieswerk Birkenbühl wäre die Kundschaft auf einen Kiestransport per LKW über große Entfernungen angewiesen, welcher ökologisch und auch ökonomisch nicht vertretbar wäre. 

Bleibt uns das Gebiet „Dellenhau“ als Naherholungsgebiet erhalten?

Jogger und Spaziergänger können das Gebiet „Dellenhau“ auch während des Kiesabbaus weiter nutzen. Der Abbau erfolgt schrittweise in Abschnitten mit unmittelbar anschließender Rekultivierung. Das vorhandene Wegenetz bleibt während der Abbautätigkeit intakt. Zudem ist der Abbau zeitlich und räumlich begrenzt und weit weniger sichtbar als von Kritikern befürchtet.

Was passiert mit dem Wald?

Kiesabbau ist ein vorübergehender Eingriff in die Natur. Umso wichtiger ist es, mit dem Thema Kiesabbau verantwortungsbewusst umzugehen. Die Verträglichkeit des geplanten Kiesabbaus wird deshalb in einem umfangreichen, komplexen Zulassungsverfahren eingehend geprüft und nachgewiesen – nach dem Stand von Gesetzgebung und Rechtsprechung. In diesem Verfahren werden unter anderem der Eingriff als solcher, mögliche Auswirkungen auf das Grundwasser, den Boden, den Lärm, den Verkehr, Mensch, Flora und Fauna etc. wie auch der Ist-Zustand des Waldes inklusive der bestehenden Artenvielfalt eingehend bewertet. Ein öffentlich-rechtlich zugelassener Abbau an sich erfolgt sodann in Abschnitten, die von der Genehmigungsbehörde eingeteilt werden. Im unmittelbaren Anschluss daran beginnt eine aufwändige Rekultivierung. 

Allgemein ist bekannt, dass schon der Abbau von Kies selbst zu einer Veränderung führt, die zur Artenvielfalt in der Abbaustätte beiträgt. Die heutige Kiesrohstoffgewinnung ist ein Beispiel, bei dem es gelungen ist, den Eingriff in Lebensräume und Landschaft durch die enge Zusammenarbeit zwischen der Genehmigungsbehörde, den Fachbehörden, der Forstverwaltung und den Umweltverbänden nicht nur zu kompensieren, sondern zu einem reellen biologischen Mehrwert zu führen (Gemeinsame Erklärung zur Nachhaltigen Rohstoffnutzung in Baden-Württemberg mit dem NABU-Landesverband Baden-Württemberg und dem Industrieverband Steine und Erden Baden Württemberg e. V.).

Im Falle einer Waldfläche entspricht der aufstehende Wald nach Abschluss der Wiederaufforstung dem quantitativen, qualitativen und funktionalen Zustand, den er vor dem Eingriff hatte. Dies konnten wir an verschiedenen Standorten erfolgreich belegen. An einigen Stellen ist es uns sogar gelungen, die biologische Qualität eines Abbaustandorts gezielt anzuheben.

Näheres zu unseren Rekultivierungs- und Renaturierungsprojekten erfahren Sie unter „Unsere Referenzen“.